Den Hinweg wählten wir etwas gemächlicher, am Brenner durften sich die anderen anstellen. Wir sind über die alten Pässe, und die haben dem alten Eisenschwein wirklich einiges abverlangt. Mit einem Zwischenstopp in Österreich, nahe St. Anton ging es in den Süden. Aufgrund eines Staus von Reute bis zum Arlberg entschieden wir uns um den Berg herum zu fahren, was zeitlich absoluter Blödsinn, optisch aber die beste Entscheidung war. Der Arlberg-Pass sieht fast unwirklich aus, der Ausblick war den Umweg allemal wert.
Am nächsten Tag weiter Richtung Italien, Bormio in etwa als Zwischenziel. Kurz die Schweiz wieder befahren um den Umbrialpass, hier dürfen sich die arme Schweine beim Giro d´Italia auch gerne mal hochquälen, und selbst motorisierte Zweiräder haben hier arg mit den super engen Haarnadelkurven zu kämpfen. Das eigentliche Ziel lag aber auf der anderen Seite des Berges. Spätestens seitdem die 3 verrückten von TopGear ihn als eine der schönsten Strassen Europas auserkoren hatten gilt er als einer der Orte die man als Autobekloppter einmal selbst befahren haben sollte: Das Stilfser Joch, oder italienisch Passo di Stelvio. Nachdem also das Automatikgetriebe auf dem Weg nach oben kochen durfte war es nun an der Zeit die neue Vierkolbenbremse einmal auf Herz und Nieren zu testen. Je weiter man sich ihm aber näherte umso schlechter wurde das Wetter. Oben angekommen goss es wie aus Eimern, Nebel mit Sichtweite von unter 50m. Fotografieren war hier kaum möglich, der Verkehr hätte es zugelassen. Schade, aber so hat man einen Grund mit adäquater Motorisierung wieder zukommen.
Um den Lago d´Iseo selbst gab es zwar auch einige Anhöhen, wir sind aber eher in den Tälern geblieben. Ein paar Fotos hiervon…
Bis auf einen kleinen Radlagerschaden vorne rechts hat der alte Wagen seinen Job wirklich gut gemacht. Da ich bis 2 Stunden vor Abfahrt am Auto zugange war ist gut möglich dass das Lager einfach zu wenig gespannt war.
Der ADAC war so nett uns auszuhelfen da genau in der Woche natürlich weitestgehend jedes Lager aufgrund des Ferragosto Feiertages um welchen herum in Italien wirklich alles still zu stehen scheint. Das Teil kam daher aus München und wir haben uns einfach 3 Tage lang ohne Auto beschäftigt.
Das Radlager kam dann per Express, 30 Minuten später war der Diesel wieder vollständig einsatzbereit.
Die Heimreise war eher unspektakulär, 1300 km am Stück und ohne Murren. Den nun wieder anstehenden Alltagsbetrieb sollte er also ohne Probleme wuppen!