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Bestandsaufnahme 280TE

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Bestandsaufnahme 280TE

Jedes neue alte Auto ist irgendwie ein Neuanfang. Man kennt sich nicht, weiß (meistens) nicht was in den letzten Jahren alles gemacht wurde. Manche Dinge sind ersichtlich, manche vielleicht aus den Gesprächen mit dem Vorbesitzer erfragt worden. Wenn man sein halbes Leben mit diesen Kisten rumhühnert vergisst man schnell das es eigentlich schon verdammt alte Autos sind. Bevor man also ein neues Auto in den Alltagsbetrieb nimmt macht es Sinn die neuralgischen Stellen einmal abzuklappern. Und das sind bei einem S124 nun mal nicht gerade 2 oder 3 😀

Faustregel: Technik, Karosserie, Spielkram. Zuerst muss der Schlitten sicher fahren, dann frei von Karies gemacht werden. Spielkram in Form von Sonderausstattungen sollten ganz ans Ende gestellt werden. Und genau so gehen wir den Kollegen jetzt auch durch!

Technik

Pro

Der eigentliche Grund warum eben dieser 280TE als (böse Zungen behaupten übergangsweise) Alltagswagen dienen soll ist einfach. Die Vorbesitzer haben viele der neuralgischen Punkte bereits abgearbeitet, ein Totalausfall ist hier ausgeschlossen. Der kleine M104 mit seinen knappen 266.000km bekam vor knappen 15.000km die Zylinderkopfdichtung inkl Peripherie erneuert, Wasserpumpe, Motorkabelbaum und dem üblichen Kleinkram. Er zieht damit sauber durch, hat gefühlt alle Pferdchen und ist nach den ersten paar Kilometern zusammen fast sparsam im Umgang mit Benzin. Flüssigkeiten sollen alle auf Stand sein, auch im Getriebe. Wir werden sehen.

Contra

Gibt es natürlich auch, irgendwo muss der Preis ja her kommen. Die Achsen sind alle auf den ersten Blick noch mit Werksausrüstung unterwegs, alles ist großflächig braun. Klassisches Winterauto halt. Hinten rechts knartscht es schon, mit Glück ist es nur eine 10€ Quietschbuchse. Im Grunde genommen kann man sich das Gefrickel aber sparen. Also mal wieder die große Hafenrundfahrt mit Pulverbeschichtung, neuen Leitungen und glänzenden Schrauben, yay. Die Bremse vorne macht auch schon Geräusche, hoffentlich lässt sich hier noch so lange warten bis die Vorderachse dran ist:

Ansonsten nervt aktuell nur der ab und an sägende Leerlauf der auch beim Vorbesitzer nicht in den Griff bekommen wurde. Nachdem wirklich alles ausgetauscht wurde außer eben einem Teil macht es einem die Sache relativ einfach. Die Drosselklappe ist mit ihren Litzen ebenso anfällig wie die restliche Kabelage. Auf die schnelle heraus gerissen ergibt sich im Gehäuse schon ein Bild das alle Vermutungen bestätigt. Bei unserem Drosselklappenspezie dann die Diagnose: Kabelbaum tot, wie so oft:

 

 

 

 

 

 

 


Eine zappelige Öldruckanzeige ist auch wieder dabei, evtl ist hier ebenfalls der Kabelbaum der Schuldige.

Soweit so gut…

 

Karosserie

Der 280TE ist ja ein sogenanntes Zwitterwesen, mit alter Optik aber bereits neuer Motorentechnik. Entgegen der häufig vertretenden Meinung sind diese Fahrzeuge leider schon durch verkeimte KT-Lackbäder gezogen worden. Diese Umstellung bei Mercedes fand zwischen 1991 bis 1992 statt. Für alle Nerds hier nachzulesen. Ergo gilt hier wie bei Fahrzeugen aus der großen Modellpflege 1993 beim Rost extrem vorsichtig zu sein.

Pro

Der neue bekam schon eine Kur der Wagenheberaufnahmen, die Hinterachsaufnahmen sind zumindest kontrolliert worden. Werden trotzdem frei gelegt. Seitenscheibenrahmen beginnen, sollten aber noch ohne Schweißgerät zu machen sein. Die Blindstopfen hinten in den Radhäusern sind alle noch da, das Blech unnachgiebig. Top!

Contra

Die vorderen Radhäuser beginnen wie immer um die Stehbolzen, hier muss schnell etwas passieren. Rechts unterm Wischwasserbehälter wurde sogar schon geschweißt, hier muss nur aus optischen Gründen nachgebessert werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beide Kotflügel sind fällig, der rechte wurde vor 3 Jahren getauscht und gammelt mittlerweile wieder. Zubehörteil, ein Fall für die Tonne. Die ganze rechte Seite wurde zudem lackiert, und das bei genauerem Hinsehen katastrophal schlecht. Teilweise sind noch Spuren vom Anschleifen des Altlacks zu erkennen, die Lackkanten teilweise eine Katastrophe. Links ist der Kotflügel ebenso fertig und braun, das muss so schnell wie möglich behoben werden.

Das Spektrometer war mit dem Kristallgrün leider überfordert, nun heißt es Musterkarten spritzen, fein justieren und hoffen das die Jungs die Farbe treffen. Ansonsten bleibt nur noch die gammelige Heckklappe zu nennen, inkl dem darin liegenden Kabelbaum. Denn die Heckscheibenheizung brennt dauerhaft, ein Zeichen das die Leitungen im Übergang gar sind. Was solls, bauen wir eben die 4. Heckklappe dieses Jahr. Eine neue Klappe aufzutun war gar nicht so einfach, beim Export-Araber meines geringsten Misstrauens konnte ich aber ein würdiges Teil auftun. Nach 2-3 Stunden Blecharbeiten konnte ich sie meinem Lackierer übergeben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Ein paar Dellen klopft der Beulendoktor raus, sofern der Wagen dann beim Lackierer war. Vorher aber noch ein paar Spots freilegen und anständig lackieren. Bisher also ein recht gutes Ergebnis für ein 93er Baujahr mit der Laufleistung.

 

Spielkram

Einzig die Klimaanlage ist leer, und das trotz vieler Neuteile. Hier wird ggf. mal das Armaturenbrett raus müssen um den Verdampfer zu erneuern. Eine Neubefüllung mit Formiergas wird Klarheit bringen. Die Standheizung, auch wenn in unseren Gefilden kaum noch von Nöten, springt zumindest an. Hier muss ich mich einlesen und die üblichen Verdächtigen abklappern, sollte aber mit überschaubarem Aufwand machbar sein. Flammwächter hört man oft, ich bin gespannt.

Ansonsten zersplittertes Zebrano innen und 1-2 Verkleidungen die es hinter sich haben. Sollte sich alles im Bestand auffinden lassen…

 

Soweit erstmal… Jetzt heisst es Teile sammeln, alles zum Laufen bringen und dann ran ans eingemachte!

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