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280TE – Vorbesitzerpfusch beseitigen

280TE – Vorbesitzerpfusch beseitigen

Neben den ganzen optischen Themen krankt der grüne TE leider noch an den Zuwendungen die ihm vor allen Dingen der letzte Vorbesitzer angetan hat. Die Heckklappe offenbarte schon aus welchem Holz der „Restaurateur“ geschnitzt war, unter der Haube hatte er sich leider auch schon ausgetobt. Konsequenter Einsatz von Billigteilen gepaart mit fragwürdigen, handwerklichen Skillz = Arbeit für den nächsten Besitzer. Auf gehts.

 

Motorhaube

Eine Glanzleistung war die Nutzung von Fluidfilm im Motorraum. Ähnlich wie der Spezialist von welchem wir den E220T übernommen haben dachte auch dieser Kandidat dass es eine gute Idee sei mit Rostschutzmitteln im Motorraum zu hantieren. Da ein M104 nicht wenig Abwärme produziert ein ziemlich sinnlose, Mehrarbeit bringende Idee. Rost entsteht bekanntermaßen in den Radhäusern, von aussen. Innen sammelt sich daher nur zusätzlicher Dreck. Bei Temperaturen von über 100 Grad entsteht unter der Haube alles mögliche, aber sicherlich kein Rost.

Beim 280TE wurde die Unterseite der Haube schön in Fluidfilm gebadet anstelle eine Dämmmatte zu verkleben. Bei Regenfahrten sieht man daher das Wasser über der Abgasseite des Motors kochen. Lärm macht der Motor ja zum Glück keinen, so bleiben kann es aber auch nicht.

 

Bei der Auswahl des Ersatzteils kann man sich zwischen der Matte vom Daimler mit eingeklebter Alufolie überm Krümmer entscheiden, Kosten knappe 70€. Möglichkeit 2 ist eine Matte von Febi, kostet die Hälfte und verfügt über keine Alufolie als Hitzeschutz. Da alle anderen Autos bis dato nicht abgebrannt sind ist es auch diesmal eine Febi geworden. Um die Dämmmatte einkleben zu können muss die Motorhaube also erst einmal entfettet werden, am besten mit Silikonentferner und Verdünnung. Anschließend dann mit Pattex Gel sowohl Haube als auch Dämmmatte bestrichen, ablüften lassen und eingeklebt. Auf zum nächsten Unfug…


Riemenspanner

Von Anfang an jodelte beim Start der Keilriemen. Was der Verkäufer als neu empfand regelte er schnell mit 1-2 Gasstößen. Ah ja. In der Annonce schrieb er noch das er den Riemenspanner erneuert hatte, also war absehbar was das Problem war. Der Spanner beim M103 & M104 ist baugleich und im Gegensatz zum M102 nicht mit einem normalen Rechtsgewinde zu spannen sondern mit einem Linksgewinde. Beim M102 wird die Spannschraube von oben aufgesetzt, beim M103/M104 von unten eingesteckt. Eine ziemliche Fummelei, zugegebenermaßen. Schraubt man den Spanner nun wie fälschlicherweise vermutet nach rechts zusammen spannt dieser nicht, die Spannmutter wird gelöst bis sie schlussendlich nur noch das Gewinde vermurkst. Weg kann sie nicht, der Daimler war halt nicht ganz doof. Hin ist der Spannarm aber, und gespannt ist der Riemen erst Recht nicht. Auch hier muss man den Hut vor den Konstrukteuren ziehen, das Auto läuft nämlich trotzdem. Nur eben mit ordentlichem Lärm beim anfahren.

Mit all diesem Wissen wird man nicht geboren, von 5 Menschen machen wohl 4 den gleichen Fehler. Mich selbst eingeschlossen. Was aber den Unterschied macht ist die Tatsache das man die Sache so nicht auf sich beruhen lassen sollte, sofern man einen Gewissen Anspruch an sich selbst und an das eigene Fortbewegungsmittel hat. Folgeschäden durch Riemenabriss sind halt auch nicht so schhön. Also raus mit dem Bumms, und zwar alles.

Dabei fällt einem schon ins Auge dass der Kollege ordentlich gewütet haben muss. Der Kühler welcher mit einem einfachen Stück Pappe gegen Schläge geschützt werden sollte weist etliche zerknickte Lamellen auf. Naja, unschön aber erstmal nicht weiter kritisch. Putziger ist allerdings der Riemenspanner selbst:

 

Volltreffer, wie vermutet. Der Spannarm ist ein Fall für die Tonne. Der Spannarm selbst ist auch nicht neu, einzig die Spannrolle wurde gegen ein Teil von JP Parts getauscht. Ein 12€ Invest, das nach 25 Jahren eher das Gummi der Spanneinheit erschlafft hat den Kollegen leider nicht weiter interessiert.

 

 

Mit einem neuem Dämpfer von Stabilus wandert der Febi Riemenspanner wieder rein. Noch schnell die Riemenscheiben vom Sprühnebel vergangener Lackier-Aktionen befreit und alles wieder zusammen gebaut.

 

 

Testlauf, nix pfeift, so soll es sein. Sobald die Klammern vom Gelbverzinken zurück sind folgt auch noch die Lüfterzarge. Die war netterweise mit Kabelbindern befestigt…

 

 

 


Sonst noch was?

Der Vor-Vorbesitzer war so nett den Motor neu abzudichten, wenigstens dieser hat die meisten seiner Tätigkeiten gewissenhaft ausgeführt. Vorne am Magneten der Nockenwellenverstellung blutet etwas Öl, der Stirndeckel unten ist allerdings trocken. Mit etwas Dirko HT und neuen Schrauben wird der Magnet wieder eingesetzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Wenn man schon dabei ist kann man auch gleich noch mal nach dem Öl der Servolenkung schauen. Erwartungsgemäß eher Cola als ATF, also mit einer großen Spritze abziehen, einen billigen Filter rein und neu befüllen. Im 1-2 Tagesrythmus dann erneut abziehen, sobald das Öl rot bleibt kommt ein guter Mann Filter rein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Netter Fund bei eBay Kleinanzeigen

Die verbaute Drosselklappe hatten wir ja schon heraus operiert und mit neuen Kabeln versehen lassen, in einem der letzten Blogbeiträge waren ja die Fotos dazu. Mit schön geputzter Stauscheibe hatte der Verkäufer die Drosselklappe wieder eingebaut nachdem er mit seinem Low Budget Luftmengenmesser von ATP wohl gleichermaßen bescheiden lief. Woher man das weiß? Weil der Kerl so schlau ist bei eBay Kleinanzeigen eine überholte Drosselklappe anzubieten…

Nicht das es in irgendeiner Form etwas geändert hätte, mit einem neuen Bosch Luftmengenmesser läuft der Wagen. Auch hier waren beim Vorbesitzer nicht mehr als 50€ Budget drin. Aber was lehrt einen das? Mittlerweile findet man die Pfuscher eher im gepflegten Einfamilienhaus als auf dem verruchten Kiesplatz. Da waren bis dato nämlich alle Deals ehrlich.

Als nächstes ist die Vorderachse dran, Neuteile sind bestellt, Altteile beim beschichten und verzinken. In 2 Wochen gehts los!

 

 

 

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