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Der erste Arbeitstag

Der erste Arbeitstag

Nur schnell die Winterräder montiert und ein anderes Lenkrad verbaut, dann muss der Diesel auch schon auf die erste Bewährungsprobe. Vorholung aus Baden Württemberg, ca. 1500km Tagestrip. Koppelstangen poltern und der Thermostat hängt immer noch bei 60 Grad. Öl sieht aus wie Klärschlamm. Sitz lässt sich nicht ganz nach hinten verstellen. Egal, da muss er durch. Und wir auch.

Viel schlimmer, das Comand ist noch drin. Mistteil das keine 30 Minuten eine Radiofrequenz halten kann…

Zuerst Kaffee

Auf die Autobahn

Sobald man auf der Bahn ist und der Trailer lauter poltert als die Vorderachse ist alles gut. Mit leerem Anhänger pendelt sich der Verbrauch bei 8,5 Litern ein. Ob da noch etwas geht? Ein Service steht ja noch aus und die Betriebstemperatur hat er auch nicht. Ohne Anhänger sollte er jedenfalls unter 8 Litern liegen, und das ist mal ein echt toller Wert für solch ein Raumschiff!

Das Wetter jedenfalls hätte besser nicht sein können. Bei 0-5 Grad und fast durchgängiger Sonne rollen wir nach BW. Die entgegenkommenden Autos sind teilweise eingeschneit, obs wirklich kälter war weiß man nicht, der Tacho entwickelt plötzlich die typischen Pixelfehler links und rechts.

Endlich etwas Zeit sich anzufreunden und kennenzulernen. Man ergoogled sich die Funktion und Daseinsberechtigung des Schalters im Aschenbecher, ein Zuheizer, soso. Bei den jetzigen Temperaturen versteht man es, der riesige Diesel läuft ja auch nur handwarm. Es dauert fast 30 Minuten bis der Innenraum wirklich erwärmt ist und man sich aus dem Zwiebellook schälen kann.

Irgendwo in Franken dann, nach den Kasseler Bergen meldet sich das Gaspedal. Oder anders gesagt, es fällt durch Nichtaktivität auf. Während die ersten Tage nur der Kickdown ohne Funktion war und den EPC Fehler ins Kombiinstrument rief sorgt der beherzte Tritt aufs Pedal nun für maximale Geschwindigkeiten von 12okm/h. Anmerkung der Redaktion hier, ja, mit Anhänger darf man sowieso nicht schneller fahren. Aber ohne Ladung geht es gerade so über die Kuppen, der Rückweg könnte spannend werden. Oder müsste alternativ durch die Niederlande führen.

Irgendwie beides keine schönen Aussichten, nichts gegen Holland.

Eine erste Pause für den Diesel, zwangsläufig. Wir handhaben es wie ein IT Helpdesk: „Hammse schonmal neugestartet?“ Machen wir. Und vorerst haben wir das Problem auch erledigt. Vorerst.

Laden & weiter

Kurz vor unserem Ziel ist es nicht der Kickdown welcher den Wagen zum Nichtstun bringt, es reicht schon das Pedal zum runterschalten zu bringen. Ab dann nimmt er kein Gas mehr an. Der obligatorische Stau vor Sindelfingen kommt uns hier gerade recht. So kommen wir beladen definitiv nicht nach Hause zurück. Wenn man sich schon ein bisschen mit den 210ern beschäftigt weiß man zum Glück wo der Hase im Pfeffer liegt. Nicht der Fahrpedalsensor hats hier hinter sich, es ist das Poti oben am Gaszug. Ein simples Potentiometer welches dem Motorsteuergerät die Position des Gaszugs durchgibt, je nachdem welcher Widerstand halt gerade anliegt. Nach 18 Jahren sind die Laufbahnen im Poti gerne mal abgenutzt. Bedeutet, keine Widerstandsmeldung mehr in Richtung Steuergerät. Und damit geht der Motor kurz in den Light-Notlauf, um grösseren Schaden von sich abzuwenden.

Wir telefonieren mit den mega freundlichen & hilfsbereiten Kollegen bei Mercedes in Böblingen. Wir sind schliesslich im Daimler County, wo wenn nicht hier sollte das verdammte Teil sofort zu bekommen sein? Zu unserem Erstaunen, Mercedes selber hat das Ding nicht mehr lagernd. Aber das Autohaus Lorinser in Waiblingen. Andere Seite hinter Stuttgart, egal. Erstmal das Auto laden.

Das tun wir, gurten das Objekt der Begierde fest und machen uns auf den Weg nach Waiblingen…

Zu diesem Kerl bald an anderer Stelle mehr…

Auf zum Boxenstopp

Einmal ganz durch Stuttgart, zum Glück ist fast Weihnachten. Schmale 250€ kostet das Poti, der Einbau ist in 5min erledigt. Soviel zu Thema Auspuff als grösster Einzelposten. Kurzer Test, läuft. Zeit sich umzuschauen bleibt leider nicht, wir wollen abends im eigenen Bett liegen.

Der Fehler liegt zwar noch in digitaler Form im Steuergerät, nach einem weiteren Tankstopp funktioniert aber alles wieder so wie es soll, inkl. Kickdown. Auf geht’s…

Die 700km Heimweg spult der Dicke souverän ab. Am Ende zeigt das Kombiinstrument 9.6 Liter Verbrauch an. Das sind 2.5 Liter weniger als der 320er Benziner und damit war der Umstieg definitiv sinnvoll.

Als nächste Amtshandlungen kümmern wir uns um die Vorderachse und die Heizung. Und eine große Wäsche. Die Fahrt war zwar trocken, gepökelt ist der 210er trotzdem…

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