S210 Kombi Kofferraumböden ersetzen
Rostmäßig steht unser E220T eigentlich ganz gut da für seine 300.000km. Dennoch muss auch an diesem Wagen geschweisst werden. Da vergleichsweise einfach zu machen starten wir mit den Kofferraumböden. Ähnlich wie beim S124 gammeln die Öffnungen der Entlüftungsklappen hinter der Stoßstange eigentlich bei jedem Kombi. Zusätzlich dazu dann die Abläufe unten im Blech. Durch Dreck verstopfte Tüllen lassen schnell mehrere Löcher entstehen.
Bestandsaufnahme
Um einen ersten Eindruck zu erhalten wieviel Arbeit ansteht reicht es links das Ersatzrad heraus zu nehmen. Rechts ist ggf. noch der Comand Rechner bzw die Telefoneinheit auszubauen. Bei unserem Kombi waren beide Entlüftungsklappen stark am gammeln. Die Abläufe waren auch nicht zu retten, in Summe also 3-4 Löcher pro Seite.
Für mein Empfinden zu viel um hier einzelne Bleche einzuschweißen, zumal die Form schon etwas für Fortgeschrittene ist. Ergo, Stoßstange runter!
Beim S210 schnell erledigt, eine Hand voll Schrauben und das ganze Ausmaß ist jetzt wirklich sichtbar:
Marschrichtung ist klar, originale Böden besorgen und dann die Altteile ausbohren!
Raus mit dem Rost
Auf geht’s, zuerst legt man alle Überlappungen frei, sprich die Bereiche in denen die Bleche übereinander liegen. Mit einem frischen Schweisspunktbohrer von KS-Tools in 8mm Ausführung geht’s dem Blech an den Kragen. Dabei bohrt man nur das oben liegende Blech an, auf jeden Fall vermeiden das hintere Blech auch komplett zu durchbohren.
Am besten arbeitet man sich um das Seitenteil herum, dort sind die Schweisspunkte am einfachsten zugänglich. Dann die Endspitze und unter der Rückleuchte. Der Einfachheit halber habe ich dann angefangen den alten Boden zu zerschneiden um die nun folgenden Schweisspunkte besser zu erreichen.
Geschafft, die gammeligen Teile sind komplett draußen. Die bei allen alten Autos gerne vorhandene Roststelle zwischen Seitenteil und Innenradlauf hat natürlich auch hier zugeschlagen. Sie ist aber so einfach zugänglich dass wir sie in diesem Artikel nicht weiter mit Aufmerksamkeit bedenken.
Neuteile vorbereiten und einschweißen
Die Flächen auf denen das alte Blech verschweißt war säubert man nun und entfernt jegliche Reste von Lacken und Dichtungsmassen. Das neue Blech am besten vorab zur Probe schon mal ans Auto halten und mit Gripzangen fixieren:
Nur so lassen sich die Markierungen für die neuen Schweisspunkte aufzeichnen. Freihändig aufgebracht kann es schon mal passieren dass das gelochte Neuteil übersteht und man zusätzliche Arbeit hat. Sitzt das Blech schön über den alten Schweißpunkten markiert man diese mit einem Edding etc. Zum Lochen am besten eine entsprechende Zange nehmen. Bei unserem Blech ist die Lochanzahl überschaubar, eine Kofferraumwanne etc kann aber schon mal 150 oder mehr Löcher benötigen.
Jetzt geht’s los, Schweißgerät geholt und alles andere Werkzeug beiseite.
Das Blech an jeder langen Seite so fest wie möglich fixieren und kleine Schweißpunkte setzen.
Auch wenn wir ein originales Daimler-Teil verarbeiten, hier und da braucht es einen Meinungsverstärker in Form eines Gummihammers um das Blech auszurichten. Nur wenn beide Bleche 100%ig aufeinander aufliegen lässt es sich gut durchschweißen.
Und so sieht das ganze dann aus, Schweißpunkte teilweise schon verfeilt und alles für die erste Schicht Grundierung vorbereitet:
Was nun noch folgt ist alle Überlappungen mehrfach mit Grundierung auszugiessen um dem Kapillareffekt soweit wie möglich vorzubeugen. Anschliessend alles mit Dichtmasse versiegeln, erneut grundieren und dann entweder noch Unterbodenschutz oder direkt Lackieren.
Der traurige Rest:
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